Thermoformen-Kunststoffe

Thermoformen: Effiziente Verarbeitung von Thermoplasten

Das Thermoformen ist ein bewährtes Verfahren zur Herstellung von Kunststoffteilen, das durch seine Kosteneffizienz, Vielseitigkeit und einfache Handhabung überzeugt. Es bietet eine hervorragende Lösung für Anwendungen, bei denen großflächige Produkte oder Bauteile mit geringen Materialstärken gefragt sind. In diesem Beitrag widmen wir uns den Grundlagen des Thermoformens, den einzelnen Schritten im Prozess, den verschiedenen Varianten des Verfahrens sowie dessen Vor- und Nachteilen. Abschließend beleuchten wir, wo dieses Verfahren in der Industrie besonders gerne eingesetzt wird.

1. Thermoplaste: Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten

Thermoplaste sind Kunststoffe wie Polycarbonat (PA), Acryl (PMMA) die sich bei Erwärmung verformen lassen, ohne ihre chemische Struktur zu verändern. Diese Eigenschaft ermöglicht es, Thermoplaste mehrfach zu erhitzen und wieder abzukühlen, wodurch sie erneut formbar werden. Sie bestehen aus linearen oder verzweigten Polymerketten, die nicht chemisch vernetzt sind. Das macht sie zu einem äußerst flexiblen und vielseitig einsetzbaren Material.

EIGENSCHAFTEN VON THERMOPLASTEN

Thermische Verformbarkeit: Thermoplaste schmelzen bei Erwärmung und können durch Abkühlen wieder in einen festen Zustand gebracht werden. Dieser Vorgang ist reversibel, was sie ideal für Recycling und Wiederverwendung macht.

Mechanische Eigenschaften

  • Thermoplaste wie Polyehylen (PE), Plycarbonat (PC), Polymethylmethacrylat (PMMA) (Acryl), können hart, flexibel oder zäh sein.
  • Sie zeichnen sich durch einen gute Bruchfestigkeit und Elastizität aus.
  • Ihre Eigenschaften können durch Zusätze wie Weichmacher, Verstärkungsstoffe oder Füllstoffe individuell angepasst werden.

Chemische beständigkeit: Viele Thermoplaste sind beständig gegen Chemikalien, Öle, Fette und Wasser

Geringe Dichte: Im Vergleich zu Metallen oder Glas sind Thermiplaste leichter, was sie für Anwendungen interessant macht, bei denen Gewicht eine Rolle spielt.

EINTEILUNG DER THERMOPLASTE

Thermoplaste werden je nach ihrer molekularen Struktur in zwei Hauptgruppen unterteilt:

Amorphe Thermoplaste:

  • Besitzen keine geordnete Molekülstruktur.
  • Sind oft transparent und spröder.
  • Beispiele: Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polystyrol (PS).

Teil-/Hochkristalline Thermoplaste:

  • Haben eine geordnete Molekülstruktur.
  • Sind meist opak, chemikalienbeständiger und mechanisch belastbarer.
  • Beispiele: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA).

2. Was ist Thermoformen?

Beim Thermoformen wird eine Kunststoffplatte oder -folie durch Erwärmung in eine gewünschte Form gebracht. Dabei wird der Kunststoff zunächst auf eine Temperatur erhitzt, bei der er sich verformen lässt, ohne seine chemische Struktur zu verlieren. Sobald der Kunststoff ausreichend weich ist, wird er durch verschiedene Techniken wie Unterdruck, Druckluft oder mechanische Hilfsmittel in eine Form gepresst. Nach dem Abkühlen behält das Bauteil seine Form und kann weiterverarbeitet werden. Dieses Verfahren wird vor allem für Produkte verwendet, die mit minimalem Materialeinsatz große Flächen oder einfache Geometrien aufweisen.

In den kommenden Wochen werden die einzelnen Thermoverformungsverfahren genauer vorgestellt. Hierbei werden die Prozesse des Abkantens, Umformens und Vakuumtiefziehens detailliert erläutert, um ein umfassendes Verständnis ihrer Funktionsweise, Vorteile und Anwendungsbereiche zu vermitteln.

3. Abkanten als Verfahren der Thermoverformung

Das Abkanten gehört zu den Verfahren der lokalen Thermoverformung, bei denen Kunststoff entlang definierter Linien erhitzt wird, um gezielt Kanten oder Winkel zu erzeugen. Im Gegensatz zum klassischen Thermoformen, bei dem großflächige Platten oder Folien komplett erwärmt und in eine Form gebracht werden, beschränkt sich das Abkanten auf kleine, gezielte Bereiche.

WIE FUNKTIONIERT ABKANTEN

  • Erwärmung: Die Kunststoffplatte wird entlang der gewünschten Biegelinie lokal erhitzt, beispielsweise mit Heißluft, Heizstäben oder Infrarotstrahlern. Durch diese gezielte Erwärmung wird das Material biegsam, während die restliche Platte fest bleibt.
  • Formgebung: Nach dem Erwärmen wird der Kunststoff entlang der erhitzten Linie gebogen. Dies kann manuell oder mithilfe von Biegemaschinen erfolgen.
  • Fixierung und Abkühlung: Während der Kunststoff abkühlt, wird er in der gewünschten Position fixiert. Sobald die Abkühlung abgeschlossen ist, behält das Material die neue Form.

EINSATZBEREICHE DES ABKANTENS

  • Gehäuse und Verkleidungen: Zum Beispiel für Maschinen, Displays oder elektronische Geräte.
  • Werbetechnik: Herstellung von Winkeln für Aufsteller oder Schilder.
  • Architektur und Bau: Kanten und Verstärkungen in Bauteilen oder dekorativen Elementen.
  • Prototypenbau: Schnelle Herstellung präziser Kanten für Einzelteile.

ABKANTEN ALS ERGÄNZUNG ZUM THERMOFORMEN

Das Abkanten gehört zu den Verfahren der lokalen Thermoverformung, bei denen Kunststoff entlang definierter Linien erhitzt wird, um gezielt Kanten oder Winkel zu erzeugen. Im Gegensatz zum klassischen Thermoformen, bei dem großflächige Platten oder Folien komplett erwärmt und in eine Form gebracht werden, beschränkt sich das Abkanten auf kleine, gezielte Bereiche.

FAZIT

Das Abkanten bietet eine schnelle und präzise Möglichkeit, Kunststoffe entlang klar definierter Linien zu verformen. Durch den gezielten Einsatz von Wärme und Druck können selbst komplexe Winkel und Kanten einfach realisiert werden. Dieses Verfahren eignet sich nicht nur für einfache Geometrien, sondern auch für anspruchsvollere Projekte, die hohe Stabilität und Maßgenauigkeit erfordern.

Nehmen Sie Kontakt mit uns Auf